
Die Fleisch- und Obstdiät: einfach, aber gut durchdacht
Die Fleisch-und-Obst-Diät klingt zunächst etwas ungewöhnlich. Nur Fleisch und Obst? Doch sie erweist sich als logischer, als man denkt. Sie kombiniert die Nährstoffe tierischer Produkte mit der Frische von Obst. So entsteht eine vollwertige und dennoch gut umsetzbare Ernährungsweise.
Man kann es sich als eine Mischung aus rein fleischbasierter und normaler Mischkost vorstellen. Fleisch liefert Proteine, Fette und Nährstoffe. Obst liefert natürlichen Zucker, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Zusammen bilden sie eine ausgewogene Grundlage ohne viele verarbeitete Produkte.
Warum Fleisch und Obst gut zusammenpassen
Viele pflanzliche Produkte, insbesondere Getreide, Hülsenfrüchte und Samen, enthalten Substanzen wie Phytate und Lektine. Diese können die Mineralstoffaufnahme beeinträchtigen und mitunter Verdauungsprobleme verursachen. Fleisch enthält diese Stoffe nicht und ist daher leichter verdaulich.
Obst ist eine hervorragende Wahl. Es ist zum Verzehr bestimmt, enthält wenige Antinährstoffe und liefert genau das, was Fleisch fehlt: Vitamin C, Kalium, Ballaststoffe und natürlichen Zucker. Darüber hinaus enthält Obst Polyphenole, wie beispielsweise die Anthocyane in Beeren. Diese wirken im Körper als milde Stressoren, die die Widerstandsfähigkeit stärken und antioxidative Vorteile bieten können.
Das Grundprinzip ist einfach:
Iss hochwertiges Fleisch, einschließlich Innereien;
Iss eine große Vielfalt an Früchten;
Vermeide verarbeitete Lebensmittel, Getreide, Hülsenfrüchte und möglicherweise die meisten Gemüsesorten.
Zurück zum Ursprung
Die Idee hinter dieser Ernährungsweise ist uralt. Unsere Vorfahren lebten als Jäger und Sammler. Je nach Jahreszeit aßen sie Fleisch, Fisch, Eier, Früchte, Nüsse und Wurzeln. Erst mit dem Ackerbau hielten Getreide und Hülsenfrüchte Einzug in ihren Speiseplan.
Die Fleisch-und-Obstdiät knüpft somit an diese natürliche Ernährungsweise an. Man isst, woran der Körper seit Jahrhunderten gewöhnt ist: tierische Produkte und saisonales Obst.
Was du isst
Tierische Lebensmittel
Die Basis der Ernährung bildet Fleisch: Rind, Lamm, Schwein, Huhn, Fisch und Meeresfrüchte. Innereien wie Leber oder Herz sind empfehlenswert, da sie viele Nährstoffe enthalten, die im Muskelgewebe weniger häufig vorkommen, beispielsweise Kupfer, Mangan und Coenzym Q10.
Eier und Milchprodukte können verzehrt werden, viele Menschen beschränken jedoch deren Konsum. Anstelle von raffinierten Ölen werden tierische Fette wie Butter und Talg verwendet.
Obst
Die Auswahl an Früchten ist groß: Pfirsiche, Mangos, Beeren, Äpfel, Zitrusfrüchte, Feigen, Datteln, Avocados, Tomaten, Paprika, Zucchini, Kürbisse und Gurken.
Die Idee ist, Abwechslung zu schaffen. Zum Beispiel:
Rindersteak mit Beeren
Hähnchen mit Ananas
Lamm mit Kiwi
Burger mit Avocado und Tomate
Fisch mit Melone
So erhält man Abwechslung und vermeidet Einseitigkeit.
Mögliche Vorteile
Nährstoffversorgung. Fleisch liefert Eiweiß, B-Vitamine, Eisen und Zink. Obst ergänzt die Nährstoffe mit Vitamin C, Kalium, Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und natürlichen Kohlenhydraten.
Energie und Regeneration. Der Zucker in Früchten hilft, die Glykogenspeicher wieder aufzufüllen, insbesondere nach dem Sport.
Einfachheit. Man isst aus zwei Hauptkategorien, was die Speiseplanung erleichtert.
Verdauung. Viele Menschen haben weniger Magenprobleme. Obst und Fleisch sind leichter verdaulich als Getreide und Hülsenfrüchte.
Milder Reiz (Hormesis). Polyphenole aus Früchten lösen im Körper eine leichte Stressreaktion aus und helfen ihm so, oxidativen Stress besser zu bewältigen.
Worauf man achten sollte
Es gibt bisher nur wenige Langzeitstudien dazu. Daher ist es wichtig, die Reaktionen des eigenen Körpers zu beobachten.
Zuckerkonsum. Zuckerreiche Früchte wie Bananen oder Ananas können den Blutzuckerspiegel erhöhen. Bei empfindlicher Reaktion empfiehlt sich die Wahl von Früchten mit niedrigem glykämischen Index wie Beeren, Avocados, Tomaten, Paprika oder Gurken.
Geringere Pflanzenvielfalt. Durch den eingeschränkten Verzehr von Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten kann es zu einer geringeren Aufnahme von Magnesium, Kalzium und bestimmten Ballaststoffen kommen. Nahrungsergänzungsmittel können hier Ausgleich schaffen.
Fett und Cholesterin. Bei einer fleischreichen Ernährung ist es ratsam, auf die Zufuhr gesättigter Fettsäuren zu achten, insbesondere wenn man anfällig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.
Nieren und Stoffwechsel. Eine proteinreiche Ernährung kann für Menschen mit Nierenproblemen belastend sein.
Übergangsphase. Verdauung und Flüssigkeitshaushalt können sich in den ersten Wochen verändern, ein normaler Anpassungsprozess des Körpers.
Praktische Tipps
Wähle Fleisch von Weidetieren oder Wildtieren, da dieses nährstoffreicher ist.
Variiere die tierischen Quellen (z. B. Fisch für Omega-3-Fettsäuren, Schalentiere für Zink).
Kombiniere zuckerarmes Obst mit etwas Süßem, wenn du mehr Energie brauchst.
Trinke ausreichend und achte auf deine Natrium- und Kaliumzufuhr.
Beobachte, wie dein Körper reagiert: Energie, Schlaf, Verdauung, Hunger.
Steigere die Menge allmählich, besonders wenn du viele Kohlenhydrate gewohnt bist.
Wenn du dir bezüglich möglicher Mängel unsicher bist, konsultiere einen Ernährungsexperten.
Beispielmenü
Tag 1
Rührei mit Erdbeeren
Hähnchenschenkel mit Blaubeeren
Ribeye Steak mit Wassermelone
Tag 2
Rindfleischburger mit Himbeeren
Truthahn mit Banane
Lachs mit Kiwi
Tag 3
Omelett mit Lachs und Brombeeren
Schweinekoteletts mit Mango
Lammsteaks mit Apfel
Tag 4
Leber mit Orange
Entrecôte mit Ananas
Hähnchenschenkel mit Weintrauben
Tag 5
Eier mit Lammhackfleisch und Blaubeeren
Putenburger mit Melone
Kabeljau mit Kirschen
Tag 6
Steak mit Beeren
Schweinefilet mit Birne
Hähnchenflügel mit Pfirsich
Tag 7
Eier mit Putenwurst und Erdbeeren
Garnelen mit Mango
Bisonburger mit Apfel und Beeren
Zusammenfassend
Die Fleisch-und-Obstdiät ist einfach, nahrhaft und überraschend gut umsetzbar. Sie vereint die Vorzüge tierischer Lebensmittel mit der Frische von Obst. Das Ergebnis ist ein klares Konzept ohne unnötige Komplexität.
Dennoch erfordert diese Ernährungsweise Aufmerksamkeit. Weniger pflanzliche Vielfalt, eine erhöhte Fettzufuhr und mögliche Mangelerscheinungen sind ernstzunehmende Risiken. Beginne daher langsam, höre auf deinen Körper und passe deine Ernährung bei Bedarf an.
Wer das tut, wird feststellen, dass diese Ernährungsweise nicht nur übersichtlich, sondern auch leicht durchzuhalten ist.









